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Zeit zum Erinnern

  • Autorenbild: Cory
    Cory
  • 31. Juli
  • 4 Min. Lesezeit

November 2024


Die Baumkronen werden lichter. Die Sonne steht deutlich tiefer. Ihre Strahlen wärmen nun sanfter und tun besonders gut nach den ersten kalten Nächten. Der Oktober hat sich verabschiedet und der November Einzug gehalten.

 

Die Farben der vergangenen Wochen waren so unglaublich schön, dass sie mein Herz erstrahlen ließen und mir immer wieder ein wohltuendes Lächeln geschenkt haben. Ich habe den Nebel dabei beobachtet wie er langsam Platz machte für die Sonnenstrahlen, die hinter ihm darauf warteten, die Farbenpracht neu zu erleuchten. Und wie Licht und Schatten miteinander ihre Sinfonie webten.

 Wir sind jetzt angekommen in der dunklen Zeit des Jahres. Alles beginnt langsamer zu werden. Wenn wir es erlauben, auch in unserem Zuhause und in unseren Herzen.

 

Mit diesem Wandel der Jahreszeiten kommen manchmal auch Wehmut und Melancholie mit einher. Vielleicht auch Sorge vor dem, was kommt. Dieser Moment im Jahr ruft oft die Erinnerung an die warmen, lichten Tage und schönen Momente des Sommers noch einmal herbei, die nun vergangen sind. Es ist die Zeit des Gedenkens an die Menschen, die nicht mehr bei uns sind. An das, was wir vielleicht verloren haben. An Trauer und Schmerz. Es ist die Zeit des Übergangs, in der der Schleier zwischen den Welten dünner wird. Es ist die Rückkehr in die Erde.


So gerne möchten wir doch das Schöne und Leichte festhalten. Nicht daran denken, was nicht mehr ist. Das Schwere möchten wir vergessen und lieber kein Wort darüber verlieren. Es tut weh und kann die Angst mitbringen. Wir tun uns oft schwer mit dem Fühlen. Wir tendieren dazu, alles in ein Richtig oder Falsch, ein Gut oder Schlecht einzuordnen. So auch Gefühle und Emotionen. Der Wunsch kann groß sein sich gut zu fühlen. Doch vielleicht ist es viel wichtiger, besser zu werden im Fühlen. Das ist gar nicht so leicht und bedarf oft, es erstmal zu erlernen, denn es wurde uns nicht unbedingt beigebracht.

 

Ich darf immer wieder bezeugen, wie wichtig die Verbindung zu unseren Emotionen ist und zu dem, was wir fühlen (oder auch nicht fühlen). Es gibt keine guten und schlechten Emotionen und Gefühle. Sie mögen angenehm oder unangenehm sein und können Gutes und Schlechtes bewirken, aber alle haben ihren Grund und ihre Daseinsberechtigung. Es gilt zu lernen, wie wir mit ihnen sein können und statt sie einzuteilen, abzutun oder nicht zu beachten, sie anzunehmen und zu erkunden, wie wir mit ihnen in Beziehung stehen. Nur wenn wir es schaffen ihnen zu begegnen, werden wir die Kraft und die Weisheit, die in jeder von ihnen liegt, erkennen lernen. Und diese liegt in beidem - dem Schönen und dem Schweren.

 

Dass Gefühle Angst machen können, ist ganz normal. Die Gefahr besteht aber gar nicht im Gefühl selbst. Gefühle haben eine Wirkung auf unser gesamtes System. Etwas, das in uns z.B. Unbehagen oder Angst erzeugt, löst Alarm aus und setzt uns unter Stress. Die Schutzmechanismen, die wir bewusst oder unbewusst erlernt haben, können sehr dienlich sein, manchmal aber auch nicht. Sie können zu einem bestimmten Zeitpunkt überlebenswichtig gewesen sein und uns wiederum auf lange Sicht krank machen.

 

Wenn das Schwere und Schmerzvolle keinen Raum bekommt, geht es nicht einfach weg. Es wird sich Wege suchen mehr Raum einzunehmen. Wenn das Schöne keine Erlaubnis hat da zu sein, versiegt es hingegen. Es funktioniert nicht nur das eine oder das andere spüren zu wollen. Und manchmal können wir nicht fühlen, nach dem wir uns so unendlich sehnen. Einige von uns wiederum spüren viel zu viel und verlieren sich in den Gefühlen anderer.

 

Die Verbindung zu unseren Gefühlen hilft uns, Orientierung im Leben zu finden. Fühlen ist etwas, dass uns Menschen in besonderer Weise gegeben ist. Wie wir die Welt wahrnehmen und sie spüren kann dabei ganz individuell sein. Unter allem liegt unser System und wie es auf die Einflüsse von innen und außen reagiert und sie interpretiert. Dieses und sich selbst besser zu verstehen hilft dabei, durch das Meer der Emotionen in unserem Leben zu navigieren.

 

Unser Körper kann uns dabei den Weg zeigen. Auch er erinnert sich. Oft wesentlich besser, als was wir aus dem Gedächtnis im Kopf abrufen können. Und unser Atem hilft uns zu verbinden. Die Welt ist ist nicht so einfach wie wir es vielleicht gerne hätten. Wir brauchen Werkzeuge und Wege, durch die Polaritäten und Widersprüche zu finden. Und dazu gehört auch der richtige Raum und die Gemeinschaft mit anderen zum Zuhören, Lernen, Austauschen, Teilen und Verstehen.

 

Nach zwei Jahren, die ich für mich und meine Prozesse und zur Vertiefung meines Wissens gebraucht habe, wurde der Ruf immer klarer, dass die Zeit jetzt reif ist, den Jahreskreis wieder zu öffnen. Am 16. Dezember beginnt die neue Reise mit und durch das Jahresrad, und ich freue mich sehr, wenn du einen Platz im "The Healing Circle" einnehmen möchtest. Dieser Kreis richtet sich spezifisch an Frauen, da wir tief in das Zyklische im Innen und im Außen reisen werden. Es wird eine sehr kraftvolle Reise durch die zwölf Monate des Neues Jahres, die wir zur Wintersonnenwende beginnen. Ich habe eine Seite mit allen Infos für dich vorbereitet. Den Link dahin findest du weiter unten.

 

Ich wünsche die einen Wunder-vollen Herbst, mit Raum zum Erinnern und dem Vertrauen und der Kraft, dass beides da sein darf - das Schöne und das Schwere.

 

Von Herzen,

Cory

 
 
 

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